Zur Ausgangslage:

In Afghanistan leiden die Menschen seit Jahrzehnten unter Hunger, Krieg und Terror. Mit der Machtergreifung der Taliban hat sich die Situation weiter verschärft: Zwei Drittel der Bevölkerung ist auf Hilfe angewiesen.
Für Mädchen und Frauen ist die Lage besonders dramatisch. Sie werden beschränkt, ausgeschlossen und gänzlich aus der Öffentlichkeit verbannt. Die Islamisten haben dazu zahlreiche Verbote durchgesetzt, die Frauen ihre Rechte auf Freiheit, Bildung und Selbstbestimmung nehmen.

Zahra, 20 Jahre alt, beschreibt ihre Lage so: „Vor dem Einmarsch der Taliban ging ich zur Schule. Ich war gerade in der zwölften Klasse und bereitete mich auf die Universität vor, als die Taliban per Gesetz die Bildung von Mädchen und Frauen verboten hat. Dieser Einschnitt in mein Leben, die soziale Isolation als junge Frau und die anhaltenden Probleme durch Krieg und Terror in meinem Land führten machten mich seelisch krank.“

Vielen Arbeitnehmerinnen wurde gekündigt.
Wer noch einen Arbeitsplatz hat, braucht für den Weg dorthin einen männlichen Begleiter. Andere dürfen nur noch von zu Hause aus arbeiten, die meisten
sind ohne Arbeit und Verdienst. Auf die Unterstützung ihrer Männer, Väter und Brüder können sie kaum hoffen, da viele geflüchtet sind oder von der Taliban getötet wurden. So steigt ohne Bildung und Arbeit das Risiko für sie, arm, obdachlos, ausgebeutet, missbraucht oder früh verheiratet zu werden.

Aysha ist 50 Jahre alt und sagt: „Die Taliban hat meinen ältesten Sohn getötet. Er hat eine Frau und vier Kinder- darunter ein Neugeborenes – hinterlassen, um die mein Mann und ich uns nun so gut es geht kümmern. Aber da ich als Frau meine Arbeit aufgeben musste und auch keine neue bekommen darf, ist das sehr schwer. Wir leben zusammen in einer 2-Zimmer-Wohnung und uns fehlt es an allem.“

Spendenkonto:
Neue Horizonte e.V.
IBAN: DE08 4306 0967 1052 3884 00 (GLS Bank Bochum)
Zweck: Projekt 1 Afghanistan

Spendenquittung kann ausgestellt werden;
notwendig dazu ist die Angabe von Namen und Adresse auf der Überweisung.
Vielen Dank.

Zum Projekt:

Mit unserem Projekt möchten wir Mädchen und Frauen aus der Provinz Jawzjan unterstützen und diesen negativen Kreislauf durchbrechen. Dazu stellen wir Rohstoffe und Arbeitsmaterialien bereit, um sie bei der Herstellung von Süßigkeiten und Backwaren, in der Schneiderei sowie in einer Teppichweberei anzuleiten und zu befähigen. So können sie selbständig ihr eigenes Geld für dringend benötigte Lebens- und Hygienemittel verdienen und für insgesamt 72 Familie des Dorfes sorgen.

Zahra hat eine Nähausbildung begonnen. Neue Dinge zu lernen, etwas zu entwickeln, eigenes Geld zu verdienen und letztlich auch der Kontakt zu anderen Frauen tut ihr gut: „Ich fühle mich nicht mehr so krank, bin ruhiger geworden und blicke wieder zuversichtlich in die Zukunft.“

24 Ausbildungsplätze hält die Schneiderei bereit.
Für die Ausbildung werden Materialien (z.B. Elektrische Maschine mit Tisch, Overlook-Maschine, Knopfmaschine und Scheren), sowie Rotstoffe (Patch, Blur,
Layer, Button, Moorah, Negin) für rund 520 € bereit gestellt.

Auch Aysha hilft das Projekt und ihrer Familie sehr.
„Ich arbeite nun als Backlehrerin und bringe täglich bis zu zehn Schülerinnen Backfähigkeiten bei. Die Backwaren, die wir produzieren, dürfen wir verkaufen. Von dem Erlös können wir unsere Familien versorgen. Außerdem werde ich im Krankheitsfall kostenlos behandelt, was mich sehr beruhigt.“

In der Konditorei gibt es Plätze für 25 Frauen.
Mit Spendengeldern in Höhe von 460 € können u.a. elektrische Teigkneter, Gas-Teigkneter mit Liege, Teigknetermaschine, sowie Rohstoffe (von Mehl, Öl und
Zucker, bis hin zu Schwarzkümmel, Moschusöl und Trüffel)

Für die Teppichweberei werden eine Werkstatt, Nähgarn, Nähwerkzeuge und Farben in Höhe von 520 € benötigt.

Hier gibt es 23 Ausbildungsplätze für Frauen.